Aus den stiftischen Urbaren (bäuerliche Abgabenverzeichnisse):
Um 1250 „In Ripa Curia“ / Hof am Ufer (der Enns)
dient jährlich dem Stift 6 Rinder (meist Ochsen); 300 Käslaibe (entspricht 336 kg); 1 Schaff Schmalz; alle 2 Jahre 1 Stier; muß (jährlich) 1 Hund (Wach- oder Jagdhund) aufziehen.
1360 An der Varichen
dient jährlich 4 Rinder (Ochsen) an den Meierhof; 2 Zugochsen für Wagen (Spanndienste, Ochsen kehren nach Arbeit auf Hof zurück); 300 Käslaibe, je 1 für 6 Pfennig Grazer Münze gerechnet; 1 Schaff Schmalz; alle 2 Jahre 1 Stier; 3 3 Pferde zum Spanndienst; 3 Mäher (zur zeitweiligen Arbeitsleistung); 3 Planken (Dielenbretter); 2 Zechling (Flachsbündel)
Zwischen 1250 und 1360 wirid eine Vergrösserung des Hofes stattgefunden haben, jedenfalls seines Ertrages, da die Abgaben gestiegen sind.
1434 Hof an der Varichen
Neben den Naturalleistungen werden die adäquaten Geldbeträge angeführt, die Geldwirtschaft dringt also ein. Eine zweite Änderung im Urbar von 1434 ist sprachlicher Natur, es ist nicht mehr großteils in Latein, sondern in Deutsch abgefaßt.
1749 an der Farchen
Die Leistungen sind nur mehr in Geldbeträgen angegeben, um die Leistungen genauer zu präzisieren. Die tatsächliche Leistung wird vermutlich trotzdem natural gegeben worden sein
1814 Hakel Peter & Katharina, Farchenhof
1814 besteht bereits ein Grundbuch. Die Größe des Hofes geben die Historiker nicht mehr in „Steuerleistung“, sondern in Fläche an. Der Farchenhof umfaßte 37 ha (Äcker, Wiesen und Weiden).
Liste der Besitzer
Wie die Familiennamen zeigen, wurde der Hof meist in weiblicher Linie weitergegeben.
-1551 Bärtleme Farchner
1551-1606 Caspar Farchner
1606 Juliane Farchnerin
1606-1620 Gabriel Farchner
1665-1673 Blasius Reiter
1673 Gregor Reiter
1687 Georg Schinckenperger
1732 Christoph Maxwoll
1756-1778 Hans Mayr und Frau Anna
1778 Johann Stadelmayr und Frau Anna (verwitw. Mayr)
1799 Georg Thaler und Frau Eva
1805 Adam Grieser
1814 Peter Hakel und Frau Catharina
1814 Kaspar Schupfer (aus Rottenmann, von Schloss Grünbühel)
1815 Mathias Mosbruker
1815 Kaspar Schupfer
1817 Jacob Schupfer und Frau Theresia (geb. Stranimayer)
1848 Johann Niedermayr (Alkoven, OÖ) und Frau Theresia (verw. Schupfer)
1874 Kaspar Kreuzer (aus Tauplitz) und Frau Theresia
1887 Jakob Berghofer (Woazbauernsohn aus Hall) und Frau Johanna (Vergrößerung des Hofes durch Zukauf von Huben (Atzmann, Eggerl, Herrer, Kammler) und der Moseralm)
1923 Johanna Berghofer
1933 Franz Wölger und Frau Irmine (geb. Berghofer)
1957 Herbert Wölger
Wie öfter in der Geschichte wurden aus ehemaligen Wilderern Jäger. So auch bei Vorfahren aus dem Hause Wölger, wie Gerichtsakte aus Weyer erzählen:
“ Auf Grund einer Anzeige des Forstmeisters Franz Xaver Ritzy verhört man am 9. Mai1816 im Pfleggericht Weyer den hauptgewerkschaftlichen Waldgeher Johann Wölger. Im Protokoll finden sich die Fragen des Pflegers und die Antworten des Beschuldigten:
Am 9. November 1870 starb der damalige Forchner, Johann Niedermayer. Der „katholische“ Pfarrer von Frauenberg wollte dem Protestanten Niedermayer einen Platz im Familiengrab am Friedhof verwehren. Wie das ausging, schrieb die Tagespost vom 16.November 1870.
Im Ennstal dauern die Schönwetterperioden immer nur wenige Tage. Heu auf der Wiese zu trocknen und vor dem nächsten Regen unter Dach zu bringen, ist noch immer eine Herausforderung. Anné („früher“ im Dialekt unserer Vorfahren) gab es keine Traktoren und die Heuernte war noch viel aufwendiger. Man half sich damit, das Gras auf Trockengestellen, wie den „Hieflern“, aufzuhängen. Dadurch war es vom Erdboden weg und nicht so empfindlich gegen wiederholtes Naßwerden durch Regen.
Bild aus einer Reportage von LIFE (Quelle: LIFE photo archive hosted by Google)